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Stalins Kampf gegen musikalisches Schwurbeln, Linksradikale und seine Erstürmung des Elfenbeinturmes
(Schostakowitsch‘) zweite Oper, „Lady Macbeth von Mzensk“ (1934) war ein gewaltiger Erfolg: Zwei Jahre lang feierte das Werk einen Erfolg nach dem anderen. Die Popularität und der Ruhm Schostakowitschs nahmen zu und er wurde von Kritikern und Publikum gleichermaßen gefeiert. 1936 besuchte Stalin die Aufführung der Oper. Stalin saß, hinter einem Vorhang verborgen, in der Regierungsloge. Die Loge war mit Stahlplatten abgeschirmt, um mögliche Attentate zu verhindern. Die verstärkten Blechbläser trompeteten ihm direkt in die Ohren. Schostakowitsch, der ebenfalls anwesend war, beklagte sich später, das „Schaschliktemperament“ sei mit dem ungarischen Dirigenten durchgegangen, und das Orchester habe viel zu viel des Guten gegeben. Es wird behauptet, dass sich Stalin während der Oper wortlos erhob und das Theater verließ, ohne Schostakowitsch in seiner Loge empfangen zu haben. Diese Reaktion kam im damaligen Klima der anhaltenden Säuberungen, der nächtlichen Verhaftungen und der permanenten Angst, in Ungnade zu fallen, fast einer Hinrichtung gleich. „Das ist albernes Zeug, keine Musik“ sagte Stalin zum Musikkorrespondenten der Iswestija.
Na, dann hat ihn …
… der stalinistische Schauprozeß ja doch in die Knie gezwungen!
PS: Dieser Eintrag war jetzt für Herrn Pink, weil der ein so sympathisches Psdeudonym hat. Bei Gelegenheit können wir dann ja mal eine Artikelserie über die maoistische Kulturrevolution, Prozesse im 3. Reich, Folter in Chile und tatsächliche, stalinistische Schauprozesse hier anfügen, um ein wenig Sinn für die Reichweite und Angemessenheit von Begriffen zu schaffen …