shifting reality

Es gibt kein richtiges Lesen im valschen!

Hellas Causticos

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Wenn in deutschen Medien gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Autonomen und Staatsmacht als „bürgerkriegsähnlich“ bezeichnet wurden, so waren das eigentlich immer scham- und maßlose Übertreibungen, auch in den achtziger Jahren, als noch ganz anders auf den Bolzen gehauen wurde als heutzutage. Aber bezogen auf das, was da gerade in Athen und Thessaloniki abgeht, könnte der Vergleich stimmen. Was hier aufeinanderprallt, sind eine autonome Bewegung, die schon immer weitaus radikaler und militanter war als ihr deutsches Pendant und im Gegensatz zu Letzterem eine echte Unterschichtsbewegung darstellt, und eine Polizei, die noch direkt in den Foltertruppen der Orbristen-Diktatur verwurzelt ist. Zu den wichtigsten Aktionen, die sich dort im augenblick abspielen, gehören Angriffe auf Bankfilialen, die in Brand gesteckt werden. Ist das der erste Aufstand im Zeichen der Bankenkrise?

2 Antworten

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  1. (…)“drüben hat che die frage gestellt: Ist das der erste Aufstand im Zeichen der Bankenkrise? ich würde sagen, nicht nur, aber auch – ein sehr informatives posting bei indymedia macht einiges zu den hintergründen deutlich und erklärt die aktuelle wucht der unruhen:

    (…)“Die Explosivität der derzeitigen Situation in Griechenland lässt sich nur verstehen, wenn man den tragischen Tod des Schülers vor dem Hintergrund der aktuellen politischen, ökonomischen und soziologischen Gegenwart Griechenlands betrachtet. Bisher vom Ausland weitgehend unbemerkt ist die Regierungspartei Nea Dimokratia mehr und mehr in eine Krise gestürzt, die den griechischen Staat in seinen Grundfesten erschüttert.(…)

    Finanzminister Alogoskoufis ist dafür verantwortlich, dass die Staatsfinanzen brach liegen und staatliche Krankenhäuser wegen insgesamt einer Milliarde Euro Schulden aus nicht bezahlten Rechnungen nicht mehr beliefert werden. Der Staat ist einfach seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen. Damit nicht genug: Auch die klammen Sozialversicherungskassen bekommen keine Unterstützung. Selbst Sozialpflichtversicherte Arbeitnehmer müssen Medikamente und Ärzte zunächst privat bezahlen.

    Griechische Schulkinder müssen derzeit als einzige in Europa während der Sekundarstufe durchgehend Nachhilfeschulen besuchen. Die Qualität der staatlichen Schulen ist zu schlecht.

    Darüber hinaus leidet Griechenland an einer Teuerungsrate für die Grundversorgung, die in ganz Europa Ihresgleichen sucht. Die Banken, die trotz Rekordgewinnen eine staatliche Stütze von 28 Milliarden Euro erhalten, erhöhen die Zinsen für Privat- und Geschäftskunden, während gleichzeitig die europäische Zentralbank den Zinssatz senkt.

    Die derart strapazierten Griechen befinden sich derzeit fast alle am Rand des wirtschaftlichen Ruins. Im Gegensatz zum übrigen Europa gibt es noch keine Signale von der Politik, die auf bessere Zeiten oder wenigstens eine kontrollierte Krise hoffen lassen. Im Gegenteil. Minister Alogoskoufis will eine Kopfsteuer einführen, die selbst Bürger unter der Armutsgrenze trifft. Demnach soll jeder Bürger Steuern zahlen, unabhängig davon ob er irgendwelche Einnahmen hat. Der gleiche Minister, der durch seine Unterschrift unter den Immobiliendeal mit den Mönchen den Staat um eine Milliardensumme geschädigt hat und den Banken einen weiteren Bonus verschafft hat.

    Vor diesem Hintergrund, und mit dem Wissen, dass noch keine der für die oben genannten Skandale verantwortlichen Personen zur Rechenschaft gezogen wurde, muss man die bürgerkriegsähnlichen Zustände im heutigen Athen betrachten. Die Griechen haben ihr Vertrauen in Kirche, Regierung und Justiz verloren.“(…)

    und aktuell sieht es heute morgen so aus:

    (…)“Von Entwarnung könne jedoch nicht die Rede sein, hieß es. Aus Protest blieben am Montag alle Schulen geschlossen. „Viele Schüler haben die Gebäude besetzt. Wir Lehrer streiken für drei Tage“, sagte der Präsident der Lehrergewerkschaft, Dimitris Bratis.

    Für den Abend und die kommenden Tagen wurden neue Demonstrationen autonomer Gruppen gegen die Polizei angekündigt.“(…)

    und am mittwoch gibt es einen schon länger geplanten landesweiten streiktag…“

    http://autismuskritik.twoday.net/stories/notiz-im-schatten-der-oekonomischen-krise/

    mo

    8. Dezember 2008 at 11:07

  2. […] im Laufe der nchsten Tage im Ausland vor den griechischen Botschaften stattfinden." * drben hat che die frage gestellt: Ist das der erste Aufstand im Zeichen der Bankenkrise? ich wrde sagen, […]


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