Archive for Januar 16th, 2008
Ach, wo wir schon bei Musik-Diskussionen sind:
Ich zog das Geld aus der Hosentasche. Der Ostrocker griff zu und schob die Akte rüber. In der Zwischenzeit hatte der Wirt die Getränke vor uns aufgebaut und prostete uns zu.
„Hallo Erde!“ brüllte er.
„Hier ist Alpha!“ reagierte der Ostrocker. Jetzt wußte ich, daß ich richtig gelegen hatte mit meiner Vermutung. Ich hatte keine Gelegnheit gehabt, meine Kamera unauffällig herauszuholen, aber ich war mir auch ohne Foto sicher, um wen es sich bei dem Ostrocker handelte – es war der Sänger der Band Berluc.
Aus: Stefan Maelck, Pop essen Mauer auf – Wie der Kommunismus den Pop erfand und sich damit selbst abschaffte, Reinbek bei Hamburg 2008, S. 22
Tja, was es damit wohl auf sich hat? „Hallo Erde!“ – „Hier ist Alpha!“ merke ich mir jetzt, ich kannte tatsächlich nur „No Bombs“ von Berluc, um das es auch ausgiebig in dem Buche geht. Es ist zwar pasagenweise ähnlich schlecht wie die Musik, die darin beschrieben wird – und das ist nur am Rande der Ostrock, oder eigentlich nur und ausschließlich dieser, aber nicht Berluc, sondern z.B. Elvira Prassler – ; aber andere Passagen sind wirklich saukomisch, und der Plot ist auch ganz pfiffig. So erfährt man dort, daß Erich Honeckers Motto eigentlich „Drogen, Nutten, Dosenbier!“ war, auch, warum das so war – und daß „Maschine“ alias Dieter Birr von den Puhdys in seinen unveröffentlichten Memoiren den Autor auf eine heiße Spur schickte:
„An einem kalten Winterabend zum Ende der sechziger Jahre sagte ich abends beim Berliner Pils ganz beiläufig den Satz: Was kann ’n armmer Arbeiterjunge schon tun, als in ’ner Rock’n’Roll-Band zu spielen. Damals konnte ich nicht wissen, welche Lawine der Satz auslösen sollte.“
Ebd. S. 19
Welche das war, das kann man dann bei Stefan Maelck nachlesen …
Ohren auf: der offizielle Musikgeschmacksthread zur Realitätsverschiebung
So hier ist genug Platz für den Geschmacks-Battle/-Contest zwischen Pop und Rock, Metal und Hose: Zeigt her Eure Plattenschränke!
Rassismus auf der Oberfläche des Netzes.
Nach den Makaken nun mal wieder die Schwarzen. Unglaublich! Widerlich! Aber Hauptsache, es kommt aus Harvard…
Zum Speien
„Ende ’82 jedenfalls war noch nicht klar, dass Pop einst zum Speien sein könnte.“
Diedrich Diedrichsen in „Sexbeat“
Recht hat er. Aber für Patti Smiths Coverversion von Prince „When doves cry“ gilt das trotzdem nicht, finde ich. Warum eigentlich?