shifting reality

Es gibt kein richtiges Lesen im valschen!

Archive for August 30th, 2007

hmmmpf hmmmpf

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Written by ring2

30. August 2007 at 9:55

Veröffentlicht in Regierung der Kultur

Der Markt als Körper

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„Wenn es also jetzt großes Misstrauen gegenüber Bankaktien gibt, so ist das nur gesund. Es spricht gerade dafür, dass die Märkte funktionieren. (…) Viel gefährlicher als die Pleite von einigen Banken und sinkende Aktienkurse sind die Therapien, die dagegen angewandt werden oder geplant werden. Da wären zunächst einmal die Liquiditätsspritzen in Milliardenhöhe.“

Schreibt Sascha Tamm da gegenüber.

Früher sprach man ja von kulturschaffenden Volkskörpern, die dann von Parasiten wie z.B. Juden befallen wurden. Wohin das führte, wissen wir ja.

Heute wird die Unterstellung des Parasitären eher auf Hartz IV-Empfänger und die „Einwanderung in das Sozialsysteme“ bezogen. Ich bekenne mich aber schuldig, das Verhalten meiner Chefs, die an meiner Arbeitsleistung rumschmarotzen, auch schon mit Begriffen wie „schmarotzen“ belegt zu haben. Was ja, zugegeben, eine identische Metapher ist.

Und das liest man über Therapien, Spritzen und  Gesundheit im Zusammenhang von Märkten- und fragt sich einmal mehr: Ist die Körper-Metapher nicht längst vom Volk auf den Markt übergegangen und richtet da das gleiche Unheil an? Aber : Wenn hier eher auf Selbstheilungskräfte und so angespielt wird, ist diese Position von  Herrn Tamm dann nicht eigentlich ein Analogon zu ganzheitlicher Medizin und Bio-Landwirtschaft?

Das Leben ist Literatur, das Leben ist Peosie und mir schwant, die WiWis sind jene mit der ausgeprägtesten Imagination bei gleichzeitigem Verzicht auf jegliche Ästhetik …. beschreibt doch mal das Naturschöne des Marktes, anstatt die aktuelle Möglichkeit des Erhabenen (Börsenchrashs, z.B.) zurückzuweisen!

Written by momorulez

30. August 2007 at 7:59

Die Macht über das Leben …

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„Eine andere Folge dieser Entwicklung der Bio-Macht ist die wachsende Bedeutung, die das Funktionieren der Norm auf Kosten des juridischen Systems des Gsetzes gewinnt. Das Gesetz kann nicht unbewaffnet sein und seine hervorragendste Waffe ist der Tod. Denen, die es übertreten, antwortet es in letzter Instanz mit dieser absoluten Drohung. Eine Macht aber, die das Leben zu sichern hat, bedarf fortlaufender, regulierender und korrigierender Mechanismen. Es geht nicht mehr darum, auf dem Feld der Souveränität den Tod auszuspielen, sondern das Lebende in einem Bereich von Wert und Nutzen zu organisieren. Eine solche Macht muß aber eher qualifizieren, messen, abschätzen, abstufen, als sich in einem Ausbruch manifestieren. Statt die Grenzlinie zu ziehen, die die gehorsamen Untertanen von den Feinden des Souveräns scheidet, richtet sie die Subjekte an der Norm aus, indem sie sie um diese herum anordnet.“

Michel Foucault, Der Wille zum Wissen, Sexualität und Wahrheit 1, Frankfurt/M. 1983, S. 171 bis 172

Und wenn man per Computergrafik messen will, kann man nur entweder Punkte oder Flächen bestimmen. Schreibt Friedrich Kittler. Dazu ein anderenmal mehr, das ist kompliziert.  Hängt aber mit dem Thema zusammen; die Medien des Messens, Bestimmens und Normierens sind eben nicht nur die Bundestrojaner. Was die liberale Kritik der Macht eben zur halbierten allenfalls macht: All die fiesen, kleinen Rationalitäten, die sich Wissenschaft nennen und den mythischen Diskurs bevölkern, die sind evolutionär weit über über Stalin hinausgewachsen. Aber so ist das halt in der schönen, neuen Welt … Bushido  ist nur ein Medium der Biologie. Oder so.

Written by momorulez

30. August 2007 at 7:33