shifting reality

Es gibt kein richtiges Lesen im valschen!

Archive for August 21st, 2007

Blogroll Basisdemokratisch, vielleicht

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Nehme ab sofort Vorschläge entgegen … bzzz sprozz nmmpf …

Written by ring2

21. August 2007 at 21:09

Veröffentlicht in about

Fortlaufende Haussmannisierung der Moderne, Haussmanns Aktualität

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Haussmanns Tätigkeit wird heute, wie der irakische Krieg zeigt, mit ganz anderen Mitteln ins Werk gesetzt.

nach „Passagenwerk“, W. Benjamin, (E 13,2)

Written by talbert

21. August 2007 at 13:34

Veröffentlicht in Gegenmoderne, Moderne

„Do African-American men have higher levels of testosterone, on average, than white men?“

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Fragte neulich Herr Pinker. Und wie ist das eigentlich bei Indern? Und wie bei den Eingeborenen in „Mügeln“? Gibt’s da Gene, die in Kombination mit Alkohol dann zu einem plötzichen Ansteigen des Testosteronspiegels führen?

Ich plädiere für eine groß angelegte Forschungsaktion da vor Ort! Das wird man ja wohl fordern dürfen – das Tabu, Mügeler oder wie die sich nennen, nicht empririsch-biologisch vermessen zu dürfen, das muß fallen! Da liegen doch bestimmt gerade ein paar Leichen in irgendeinem Leichenschauhaus, deren Gehirne man sezieren könnte, so von alteingesessenen Mügelern,  meine ich, die potenziell – reine Hypothese! Die wird man ja wohl aufstellen dürfen! – Inzucht über Generationen betrieben haben, um zu gucken, wo der dabei entstandene Defekt wohl liegt.

Gerade gestern ist’s wieder passiert: Ein Kunde sprach von meinem Kollgen als jemandem mit „Migrationshintergrund“.  Dabei ist der ein waschechter Düsseldorfer – gut, aus dem Rheinland nach Hamburg migriert, okay. Der Kunde ist insofern ein cooler Typ, daß er immer zwanghaft witzeln muß, daß er zwanghaft rassistische Witze reißen müsse, wenn er auf diesen Kollegen trifft. Mit anderen Worten: Er thematisiert wenigtens seine eigene Irritation angesichts dessen, daß der „schwarze“ Typ da nicht auf der Bühne steht und rappt oder seinem Testosteron hüftschwingend freien Lauf ließe,  sondern daß dieser genau den gleichen Job ausübt wie ich. Weil’s ihm wenigstens auffällt, daß es ihn irritiert.
Um so erstaunlicher, daß die taz in ihrer Spurensuche vor Ort in Mügeln zu Terminus „Ausländerfeindlichkeit“ greift und so die Konstituion des Anderen reproduziert.

Wenn ich’s richtig verstehe, dann sind das ja Ortsansässige gewesen, die da gehetzt wurden. Und während manch Mügeler oder wie die sich nennen Nazis aus Nachbarorten – so eine Art Vorstufe zu „Ausländern“ – verantwortlich machen wollen, um das eigene Nest als sauber zu behaupten,  sprechen Andere laut taz deutlich aus, worum es ihnen geht:

„Daneben steht ein etwa 25-jähriger junger Mann mit Bärtchen und kleinem Bauch, der dazu eifrig nickt – aber nur, um sich gleich darauf ausdrücklich als Rechtsradikaler zu bekennen. Ja, er sei dabei gewesen und habe vor der Pizzeria auch ausländerfeindliche Parolen gerufen, nachdem „zwei von uns“ schwer verletzt worden waren. „Die sollen ihr Leben leben, die Kanaken, und uns in Ruhe lassen.““

„Wir“ und „die da“ halt.

Fälle wie der hier, schon eine Weile her, hatten nicht die selbe Chance auf prominente Berichterstattung. Da gilt dem normalen Durchschnittsdeutschen ja das hier, und alles andere ist „Ausnahme“. Wär’s eine Horde muslimischer Deutscher mit dunklen Haaren und sexy Teint gewesen da in Landshut, dann hätte noch die Chance auf etwas breitere Berichterstattung bestanden.

Es geht mir nicht um „Opferkonkurrenz“. Quatsch.Ich schreibe ja nicht bei „Gaywest„. Da habe ich heute vergeblich auf den Eintrag gewartet, daß diese Inder doch selbst schuld hätten, wenn man sie jagdt, weil diese ja immer Schwule verprügeln würden. Aber wahrscheinlich war sich man sich da drüben im Westen nicht sicher, ob das nicht vielleicht Hindus oder Sikhs waren. Und da hat man dann ja gar keine Wahrnehmungsfolie parat, die man überstülpen könnte. Und man würde sowas natürlich auch nie schreiben, Gewalt üben ja immer nur „die Anderen“ aus. Der nomale Durchschnittsdeutsche an sich selektiert ja das Gegenüber genauestens, anhand dessen er dann dann seine Selbstgerechtigkeit konstituiert. Darum geht’s mir. Und daß über Mügeln berichtet wird liegt einzig daran, daß in diesem Fall die Selbstgerechtigkeit sich noch nicht völlig durchgesetzt hat.

Es ist der pure Horror, was da in Mügeln passierte. Der verweist eben ganz zentral gar nicht auf „Ausländerfeindlichkeit“, sondern auf das Selbstbild Durchschnittsdeutscher, das eine erstaunliche Konstanz aufweist: Hetero, weiß, männlich. Und, dessen ungeachtet:  Rassismus muß ja erst einmal bewiesen werden und ist juristisch sowieso irrelevant (ich meine manche Kommentare, nicht den Eintrag, den fand ich gut).

Diese Externalisierungen des „Übels“ und Konstruktionen dessen, was als das Andere begriffen wird, die sind das Problem. Durchgängig. Und die sind’s, die nach Mügeln und nach Landshut führen.

Written by momorulez

21. August 2007 at 8:05